Kontakt

Grit Schneider
Maximilian-Weyhe-Straße 4

40699 Erkrath

Telefon: 0211 - 26 17 92 35
Email: info@grit-schneider.de

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Gestaltung & Programmierung:
P.J.M.-Productions

Familienstand Ledig, keine Kinder
Derzeitiger Wohnort Erkrath
Sprachen Deutsch - Muttersprache
Englisch - Grundkenntnisse








Ich wuchs in einem Dorf in der Lausitz zusammen mit meinen Großeltern und meiner Uroma auf. Ein einfaches Leben, mit Zinkwanne, Waschkessel für Kochwäsche, Waschhalbautomaten, Plumpsklo überm Hof, Heizdecke im Bett, Keller unterm Erdhügel, Selbstversorgergarten und Kaninchen zum Essen, Hilfe im Dorf untereinander und Geben und Nehmen. Dafür aber auch die Kontrolle der Nachbaren und dem Spruch „Was sollen die Leute bloß sagen!“. Viel Arbeit, aber auch viel zwischendurch mal quatschen, was lesen, jemanden treffen. 

Da mein Opa aus seiner Heimat die Eltern eines bekannten Rockmusikers gut kannte, kam ich quasi per Muttermilch mit der Musik in Kontakt, auch wenn Kunst und Kultur sonst in meiner Familie keinerlei Rolle spielten. Mit Smarties aus dem Westen und stets den aktuellen Autogrammkarten versorgt, wurde ich zum Fan, wie tausende andere auch.
Und mit zehn Jahren war es dann endlich soweit, mein erstes Rockkonzert. Es wurde von Vielen als Vorbereitungsveranstaltung für die Jugendweihe genutzt und so fand ich mich in einem Saal zusammen mit „den Großen“, sprich viele Gäste im FDJ-Hemd, wieder. Was mich auch beeindruckte war die aktuellen Nummern zu hören, die sonst nur im Radio oder TV liefen. Ich wollte mehr!

Mit 13 war es wieder soweit, Freunde nahmen mich mit und ich erlebte das erste Mal dieses Kribbeln. Und egal wie oft ich bei Konzerten bin, es packt mich jedes Mal, ist jeden Abend anders und jeder Abend hat seinen Reiz. Ob es 100 oder 100.000 Besucher sind, entscheidend ist immer was die Band daraus macht. Und ja, es gab auch grottenschlechte Abende, wo nur Galgenhumor half.

Im August 1989 gaben die Puhdys ihre erste Good-Bye-Tour und ich überredete meine Mutter, die letzten drei Konzerte mitmachen zu dürfen. Dort lernte ich meine Jugendfreundin kennen und erlebte das erste Mal die Westband The Lords. Es hat mich beim zweiten Song gepackt und nie wieder ganz losgelassen. Die Band holte mich da ab, wo mein Geschmack damals war. Einen Monat später zog ich nach Dresden und begann meine Ausbildung mit Abitur im Internat.

An der Ausbildung hing in der DDR der Job bis zur Rente. 1992, am Ende der Ausbildung, sah die Welt völlig anders aus und ich war auf der Suche nach einer beruflichen Orientierung. Was wollte ich? Ich begann ein Studium, war aber nicht zufrieden. Ehrenamtlich lernte ich viel Sekretariatsarbeit kennen und so absolvierte ich eine Umschulung zur Rechtsanwaltsfachangestellten, was mir quasi alle Büroarbeiten öffnete. Mit dem Umzug nach Berlin gab es auch einen Ausflug in den Einzelhandel, von aktiver Kundenberatung in einem kleinen Laden bis Kassenarbeit in Vollzeit im Supermarkt am Bahnhof Zoo, vor allem am Wochenende. Danach war ich in einer Kanzlei für Sozialrecht (also ALG II) tätig, wo ich viel selbständig arbeiten konnte. Der Umzug nach Düsseldorf brachte eine Umstellung der Arbeitsaufgaben, die nicht zu mir paßte. Also noch ein Wechsel und seit 2018 bin ich nun als Regierungsbeschäftigte in Düsseldorf tätig und möchte es nicht mehr missen, weil jeder Tag anders ist und immer wieder neue Anforderungen hinzukommen.

Als Kind war mein Tor zur Welt das Radio. Ich hörte heimlich und am Wochenende die halbe Nacht im Bett. So bekam ich einen breiten Musikgeschmack, hauptsächlich Rockmusik, aber auch Blues, Soul, Gospel, Klassik, Weltmusik, Liedermacher, Metal, House... Nun fuhr ich am Wochenende zu Konzerten. 

Moment mal, 1989? Ja, es war die Zeit der Wende, mitten in der Pubertät in ein neues System geworfen, eine Ausbildung angefangen in einer fremden Stadt - einzig die Musik und "meine" Band The Lords waren konstant. Immerhin gab es die Band seit 30 Jahren. 1990 das war auch die Zeit, als wir für den Erhalt des Jugendradios DT64 kämpften, so aktiv die neuen Möglichkeiten der Mitsprache und deren Grenzen kennenlernten. Am Ende der drei Jahre Ausbildung waren es über 80 Konzerte quer durch die Republik, Konferenzen, Mahnwachen, Demos, Petitionen, Fanclubtreffen...

Danach wurde es ruhiger, aber immer wieder zog es mich zu Konzerten. Ich lernte neue Bands und Künstler schätzen, mein Musikgeschmack änderte sich. Aber immer wieder zog es mich zu Konzerten von The Lords. 2014 war es wieder einmal soweit. Und da passierte es wieder, es funkte, wie bei einer neuen Liebe. Die Musiker herzlich, als hätten wir uns nur ein paar Monate nicht gesehen und nicht vier Jahre. Aber die Musik war anders und holte mich wieder da ab, wo ich stand. Die nächsten 5 Konzerte war ich wieder mit dabei. Und seit dem bin ich fast jeden Abend dabei und habe das Merchandising und Fan-Arbeit übernommen. 

1989 fragte mich meine Mutter einmal, "Was willst du denn schon wieder bei denen, du hast sie doch schon gesehen?“. Sie erfuhr nicht mehr, wenn ich zu Konzerten fuhr, denn wie erklärt man einem Blinden die Farben? Ich liebe Konzerte weil da so viel zusammenkommt. Die Vorfreude, die Anreise, fremde Städte, das Gewusel, das Warten, wenig essen, viel beobachten, mit anderen ins Gespräch kommen die sich ebenso darauf freuen, dann das Konzert, der Moment wenn der Funke überspringt, wenn es gut läuft, das Hin- und Herschwappen der Energie zwischen Band und Publikum, danach das langsame Landen in der Realität, was auch schon mal einen Tag dauern kann. Ich mag es einfach, Teil davon zu sein… 

Und so wandle ich zwischen zwei Welten und bin genau damit vollständig.

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