Mit 15 Jahren wurde ich damals Mitglied im größten Puhdys-Fanclub der DDR. Dieser umfasste gut 160 Mitglieder und war in mehrere Arbeitsgruppen aufgeteilt, wie zum Beispiel die der Fanclubzeitung (seinerzeit wurde alles noch per Schreibmaschine mit zig Durchschlägen getippt), die der Fanclubtreffen oder der Öffentlichkeitsarbeit, die neben dem Anschreiben von Wunschsendungen in Radio und Fernsehen auch für die Beantwortung der Fanpost und der Autogrammwünsche zuständig war. So habe ich all jene Menschen persönlich kennenlernen können, die ich bisher nur aus besagten Radio-Wunschsendungen her kannte.
Später wurde ich zudem auch Mitglied im The Lords Fanclub von Christa Hecker. Bis 1999 bekam ich durch Christa einen tiefen und umfangreichen Einblick in ihre Fanclub-Arbeit, insbesondere in die Erstellung der monatlich erscheinenden Fanclubzeitung.
Als ich 2014 meine frühere Leidenschaft für Konzerte wieder neu entdeckte und ich wieder als Fan zu den Konzerten von The Lords fuhr (sooft es mir möglich war), suchte ich den Kontakt zu anderen Fans und wollte auch jetzt wieder dem The Lords Fanclub beitreten. Nur gab es zu diesem Zeitpunkt keinen richtigen Fanclub mehr. Christa Hecker hatte 1999 mit dem Tod von Sänger Ulli Günther die gesamte Arbeit niedergelegt. So zerstreuten sich die Mitglieder und der Fanclub war aufgelöst. Eine Bekannte schlug dann kurzerhand vor, ich solle doch selbst einen Fanclub ins Leben rufen. Dazu war ich sofort bereit.
Im März 2015 spielte die Band eine Tour von 15 Shows - an 12 Konzerten war ich dabei. Ich habe also bei der Band angefragt, ob sie mit der erneuten Gründung eines Fanclubs einverstanden wären. So kam es zwischen der Band und mir im weiteren Verlauf der Tour zu einigen Gesprächen. Wir trugen alle wesentlichen Erwartungen und Anforderungen die an die Fanclub-Arbeit gestellt wurden zusammen. Zudem besprach ich mich auch mit den Fanclubleitern anderer Künstler, um auch hier wichtige Informationen zu erhalten. Und dann, im Mai, bekam ich schließlich das OK der Band.
Seit Anfang der 90er Jahre haben sich sowohl die Fanclubs als auch die Wünsche der Fans gewandelt. Das liegt vornehmlich daran, dass sich heutzutage praktisch jeder per Internet, sei es durch die Band-Webseite, die Facebook-Seite der Band oder über die gängigen Suchmaschinen, alle gewünschten Informationen besorgen kann. So verstehe ich mich zum einen als Ansprechpartner für all jene Fans, die ländlich wohnen und tatsächlich ohne Internetanschluß sind, um sie mit allen gewünschten Informationen zu versorgen. Zum anderen beantworte ich gern alle Anfragen zur Bandgeschichte, zu einzelnen Liedern oder zu früheren Auftrittsorten. Es kommt auch vor, dass sich Fans untereinander suchen. Auch hier bin ich hilfreich so gut es geht. Ich versuche Fans zu helfen, an Karten für ein bestimmtes Konzert zu kommen oder versuche herauszufinden, ob der Veranstaltungsort für die besonderen Bedürfnisse, zum Beispiel die der Rollstuhlfahrer, entsprechend ausgestattet ist. Und ich erfülle auch gern Autogrammwünsche oder Anfragen. Ein Teil der Fanclubarbeit ist für mich auch die Pflege einiger Konzertkalender im Internet. Hierzu gehört auch die Veranstaltungsseite der Band auf Facebook.
Wichtig ist und bleibt natürlich der Kontakt zur Band. The Lords waren schon immer eine Band „zum Anfassen“. Wenn es die Zeit erlaubt, sind sie immer für einen Plausch zu haben. Ich versuche also in gewissen Abständen kleine Fantreffen mit einer limitierten Anzahl an Teilnehmern zu organisieren. Vor einem Konzert kommen so die ausgewählten Fans zu einem „Meet and Greet“ mit der Band zusammen. Im Anschluß daran erfolgt der eigentliche Konzertbesuch...